VITA
Entstehung und Hintergründe meiner Arbeit
"In der Natur gibt es weder Kommandos noch militärische Ordnungen."
Durch sie war Hundeausbildung seit Generationen militärisch orientiert. Das überrascht aus heutiger Sicht nicht wirklich, war doch das Militär Urheber und Nutznießer dieser “Dressuranstalten”.
Deren “klügster” Schachzug dabei war es, der Gesellschaft dieses mehr als fragwürdige Abrichten des Hundes als „artgerecht“ zu verkaufen.
"Nichts ist weniger artgerecht für den Hund als das Kommando."
Beschneidet man einem Individuum durch Gehorsam die Freiheit, sind die Folgen unaufhaltsam. Kontrolle erzeugt immer Ausbruch. Somit könnte man auch sagen:
“Nichts ist weniger artgerecht für den Hund als das Kommando.”
Verrückt: "Der Mensch soll den Hund weiterhin unterordnen, muss aber ab jetzt dafür sorgen, dass dieser sich darüber freut!"
Diese Bewusstseinsveränderung hätte eigentlich der Startschuss für eine Aufarbeitung und Neuorientierung in der Hundeerziehung sein müssen.
Diese Chance wurde aber leider verpasst. Statt die Unstimmigkeiten der gesamten „negativ dominierten Dressur“ zu hinterfragen, hat sich die sogenannte „positiv orientierte Hundeerziehung“ darauf konzentriert, ausschließlich Durchsetzungsmethodiken zu beseitigen und diese gegen die gerade für sich neu entdeckte „positive Verstärkung“ zu ersetzen. Der Gehorsamsgedanke jedoch blieb unsinnigerweise weiterhin erhalten. Das hatte fatale Folgen.
Lass dir folgenden Rückschluss einmal auf der Zunge zergehen:
„Der Mensch soll den Hund weiterhin unterordnen, muss aber ab jetzt dafür sorgen, dass dieser sich darüber freut!“
Dieser unglückliche Ansatz katapultierte jeden noch so bemühten Hundefreund in die totale Hilflosigkeit.
Bis zum heutigen Tag wächst diese daraus resultierende Ohnmacht immer weiter an.
Trotz der offensichtlichen überproportionalen Zunahme der Ausbrüche (Jagdverhalten, Aggressionsverhalten usw.) hat sich die „positiv orientierte Hundeerziehung“ mit sich selbst geeinigt, den Hund dermaßen reduziert darzustellen, dass dem unbedarften Betrachter der offensichtliche Mangel nicht mehr als Mangel erscheint.
Beispiel: Wenn du deinen Hund rufst, freu dich, wenn er überhaupt kommt! Feiiiiiiiiiin!!!
Erwartung gesenkt. Funktioniert. Problem gelöst!…???
Dabei lag die Lösung so nahe. Wie zuvor schon erwähnt, hätte man einfach nur die bestehende Ansicht der “negativ orientierten Hundeerziehung” in ihrer Ganzheit überprüfen müssen.
"Die artgerechte Vermittlung dieser lebensrettenden Erkenntnis stellt die Kernkompetenz des Stopkonzeptes dar."
Genau diesen Weg bin ich mit dem Stopkonzept gegangen. Bestand noch in der Beginnphase meine Hoffnung darin, die vorgefundene marode Substanz zu sanieren und an die Anforderungen des Alltags anpassen zu können, wurde mit jedem Versuch deutlicher, dass diese Ruine nicht mehr zu retten war.
Trotz allem Wohlwollen war kein einziger plausibler Ansatz zu erkennen, der das Aufrechterhalten der bis dahin unangezweifelten Unterordnungskultur hätte rechtfertigen können. Da half nur noch abreißen.
Getreu dem Motto Rio Reiser’s: “Macht kaputt was euch kaputt macht.”
Um beim Wiederaufbau nicht in die alten Denkstrukturen zu verfallen, mussten Meinungen, Annahmen und Vermutungen sogenannten unstrittigen Werten weichen.
Unstrittige Werte sind Indizien, die von allen Betrachtern gleichermaßen als Wahrheit bestätigt werden (z.B. Alltag ist spontan).
Betrachtet man nun unter Zuhilfenahme dieser nachweisbaren Fakten den Hund erneut, wird er und somit auch deine Art und Weise des Umgangs mit ihm, in einem vollkommen anderen Licht erscheinen.
Nicht der stupide Befehlsempfänger, sondern ein intelligentes, durch und durch wollendes Lebewesen wird sichtbar.
Die neue Aufgabe lautet ab sofort, die vorhandene Bereitschaft deines Hundes zu fördern und mit alltagsrechtem Können zu ergänzen.
Die Fähigkeit selbst bei größten Belastungen auf ein Signal ohne Zögern sofort reagieren zu können (unterbewusstes Handeln), rückt unter Beachtung der unstrittigen Werte zwangsläufig in den Vordergrund.
“Die artgerechte Vermittlung dieser lebensrettenden Erkenntnis stellt die Kernkompetenz des Stopkonzeptes dar.”
Du wirst überrascht sein, wie einfach es ist, unser „Stop“ zu erlernen, wenn diesmal Logik dein Handeln leitet.